1257. Herzog Boleslaw ladet seinen Bruder Konrad zu einer Zusammenkunft nach Liegnitz ein, in der arglistigen Absicht, denselben dort gefangen zu nehmen. Konrad, gewarnt, ist auf seiner Huth, und es gelingt ihm sich der Person Boleslaws in dessen eigner Stadt Liegnitz zu bemächtigen und denselben gefangen nach Glogau zu führen, wo derselbe sich dann mit einer grossen Geldsumme lösen inuss. So Boguph. 69, dessen dem Bolesl. als Beschützer der Deutschen äusserst gehässige Darstellung allerdings keineswegs unbedingten Glauben beanspruchen kann. Diese Begebenheit kann jedenfalls erst nach der Befreiung des Bischofs gesetzt werden, weil sie andernfalls auf des Letzteren Schicksal irgend welchen Einfluss hätte äussern müssen; ob sie aber mit derselben in irgend einem ursächlichen Zusammenhange steht, ist schwer zu sagen; allerdings scheint Bischof Thomas mit Herzog Konrad in freundlichem Verkehr gestanden zu haben, in dessen Gesellschaft wir ihn 8 Tage nach seiner Freilassung finden, vgl. die Urk. vom 15. April. Apr. 14. in festo Tyburcii et Valeriani. Klarisserinnen von Prag kommen nach Breslau und wohnen daselbst zuerst in einem hölzernen Klösterlein (claustrello), welches bei dem späteren Bau die Wohnung des Prokurators wird; inzwischen wird das steinerne Kloster gebaut. Aufzeichnungen aus dem Klarenstift in Hofftnanns Monatsschrift, S. 242 bei Stenzel Ss. II. 130 und M. G. XIX., 534. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |